Mit Hunden Menschenleben retten – Rettungshunde
- Unerschrockene Lebensretter auf vier Pfoten
Die Aufgabe der Rettungshundestaffel der Feuerwehr Solms ist die Suche nach vermissten oder verschütteten Personen in Wäldern oder eingestürzten Gebäuden. Dabei nutzen wir den einzigartig ausgeprägten Geruchssinn der Hunde. Damit können sie menschliche Witterung über weite Entfernungen wahrnehmen, lokalisieren, die Person zielsicher finden und zuverlässig anzeigen.
- Flächensuche – Anspruchsvolle Aufgabe im offenen Gelände
In der Flächensuche ist das Rettungshundeteam in Wäldern, in unwegsamem Gelände, in Schluchten oder auf leerstehenden Fabrikgeländen unterwegs. Die Hunde sind mit einer Kenndecke gekennzeichnet und suchen das Gebiet eigenständig nach menschlichem Geruch ab. Sie folgen der Geruchsfahne bis zu ihrer Quelle. Hat ein Hund eine Person gefunden, zeigt er dies dem Hundeführer durch Verbellen oder einen Rückverweis an.
- Trümmersuche – Arbeiten unter extremen Bedingungen
Die Trümmersuche ist die schwierigste Form der Rettungshundearbeit und nur etwas für besonders geeignete Teams. Trümmersuchhunde kommen beispielsweise nach Gasexplosionen oder in Erdbebengebieten zum Einsatz. Sie suchen ein Trümmerfeld nach Austrittsstellen von menschlichem Geruch ab. Diese Stelle zeigen die Hunde durch Bellen und Scharren an, ohne die verschüttete Person sehen zu können. Dabei lassen sie sich durch Störgeräusche oder -gerüche nicht ablenken. Trümmersuchhunde müssen körperlich belastbar, triebstark, kletterfreudig, selbstbewusst und absolut wesensfest und umweltsicher sein. Überlebenswichtig sind außerdem eine gute Führigkeit und das Mitdenken des Hundes.
- Ausbildung zum Rettungshundeteam
Ausgebildet werden Rettungshundeteams in der Flächen- und Trümmersuche. Die Ausbildung von Hund und Hundeführer zu einem einsatzfähigen Rettungshundeteam dauert in der Regel etwa zwei Jahre. Sie sollte idealerweise bereits im Welpenalter beginnen. In jedem Fall sollte der Hund zu Ausbildungsbeginn nicht älter als zwei bis drei Jahre sein. Voraussetzung für die Einsatzfähigkeit ist eine bestandene Rettungshundeprüfung, die das Team alle 12 Monate erfolgreich wiederholen muss.
Die Ausbildung beinhaltet folgendes:
– Ausbildung zum Truppmann
– Ausbildung zum Sanitäter
– Kynologie (Lehre des Hundes)
– Ausbildung Erste Hilfe am Hund
– Karte und Kompass / GPS
– Verhalten im Einsatz
– Einsatztaktik
– Trümmerkunde
– Gehorsam und Gerätearbeit
und vieles mehr …
Ist das Team in allen diesen Punkten ausgebildet und hat eine erfolgreiche Begleithunde-Prüfung abgelegt, geht es zur Überprüfung in den Prüfungsstufen RH1, der Eignung zum Rettungshunde-Team und der anschließenden RH2 Prüfung in der jeweiligen Sparte Fläche oder Trümmer. Sobald man die RH2 bestanden hat, ist man ein einsatzfähiges Rettungshunde-Team und kann zur Personensuche eingesetzt werden. Diese Prüfung muss nun alle 2 Jahre wiederholt werden.
Die Fachgruppe RHOT ist nicht nur in Solms, sondern überregional einsetzbar. Wir freuen uns daher auf die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren des Lahn-Dill-Kreises!